YBR Kyûjutsu

Bogenschießen mit dem japanischen Langbogen

Die Ursprünge des japanischen Langbogen geht weit zurück in der Geschichte Japans. Tief verbunden mit den japanischen Mythen und Göttern der antiken Welt, ist der Bogen nicht weg zu denken als eine der wichtigsten Waffen der alten Samurai. Nicht nur eine Schlacht wurde durch einen Treffer mit einem Pfeil eines Langbogen entschieden. Bevor ein Samurai den Umgang mit dem Schwert lernte, hat er zuerst den Umgang mit dem Bogen gelernt.

Das Yamabushi Ryû Kyûjutsu im Bushikan

Auch das Yamabushi Ryû Kyûjutsu ist eine Kriegskunst. Eine Kampfkunst, die seine Ursprünge auf dem Schlachtfeld hat, versucht seine Natur nicht zu verändern. Das heißt, dass sich unsere Techniken und Trainingsformen im Wesentlichen vom Kyudo, welches in Europa sehr bekannt ist, deutlich unterscheidet.

Beim Kyûdo steht der geistig, mentale Weg im Vordergrund. Die perfekte Aus- und Durchführung der vorgegebenen Etikette nimmt beim Kyûdo einen wesentlich höheren Stellenwert ein, als das Treffen des Ziels. Kyûjutsu hingegen ist angewandtes, alltagstaugliches Bogenschießen in seiner ursprünglichen Form. Das Treffen eines Ziels, unter allen erdenklichen Umständen, ist die Forderung des Kyûjutsu. Wir schießen aus allen möglichen Positionen, Formationen, Bewegung und auf verschiedene traditionelle Ziele, sowohl statisch als auch dynamisch (beweglich).

Der Umgang mit dem Bogen

Die Kunst mit dem japanischen Langbogen (Kyûjutsu) zu schießen ist technisch gesehen eine vollkommen andere als der Umgang mit Bögen anderer Kulturen. Denn der Unterschied besteht in der Art und Weise, wie wir den Pfeil auflegen. Wir sind es gewohnt, dass wir den auf die Sehne aufgelegten Pfeil auf der linken Seite des Bogens auflegen. Dadurch hat der Schütze eine freie Sicht auf das Ziel. Beim japanischen Langbogen legen wir den Pfeil auf der rechten Seite des Bogenholzes auf. Visieren wir in der gewohnten Weise das Ziel an, wird es vollkommen von dem Bogen verdeckt.  

Kriegskunst und Kampfkunst

  Allein dieser Umstand erfordert eine wesentlich andere Schießtechnik. Die alten Kriegskünste müssen jedoch vertraut sein: Die Grundlagen, Lehrsätze und Thesen sowie die innere Einstellung zum Budo und Bushido, sind für die Beherrschung des Langbogens ebenso elementar, wie die Kunst das Schwert zu führen.   

  Neben der Verwendung des japanischen Langbogens als reine Distanzwaffe umfasst das Kyûjutsu auch Aspekte des Kenjutsu, insbesondere des Ryokujutsu. Falls die Distanz des Langbogens überwunden wird, dann können wir diesen auch zur Selbstverteidigung auf kurzer Distanz einsetzen.

  Außerdem tragen wir zum japanischen Langbogen traditionell das Wakizashi. Dabei handelt es sich um ein Beischwert mit einer Klingenlänge von etwa 60 cm. Wakizashi bedeutet übersetzt so viel wie “treuer Begleiter”. Das Wakizashi wird für den Kampf auf kurzer Distanz verwendet.  

Probetraining

  Herzlich willkommen zum Probetraining ist grundsätzlich jede(r), wenn das 16. Lebensjahr vollendet wurde. Mit Ausnahme von entsprechender Trainingsbekleidung werden alle benötigten Ausrüstungsgegenstände vom Verein bereitgestellt.  

Hier findest Du unsere aktuellen Trainingszeiten.

Sektionsleiter des Yamabushi Ryû Kyûjutsu:

Sensei Susanne Henkel